____ISRAELS NATIONALE GEDENKTAGE

JOM HaSCHOA - Holocaust-Gedenktag -19. April

JOM HaSIKKAROM - Gefallenen-Gedenktag 25. April

JOM HaATZMA'UTH - 53. Unabhängigkeitstag 26. April

Von „trockenen Gebeinen"

zum Staat Israel

Jahr für Jahr gedenkt das jüdische Volk der grausamen dunklen Zeit des 20. Jahrhunderts, des Holocaust, auf Hebräisch Schoa. Nur sechs Jahre, von 1939 bis 1945, brauchte das Naziregime, um sechs Millionen Juden „systematisch" umzubringen, über ein Drittel der gesamten Judenheit in der Welt. Judenfeindlichkeit und wachsender Antisemitismus führten zur Judenvemichtung. Grausamste Methoden wurden benutzt: Gaskammern, Krematorien, Massengräber, Endlösung" nannten sie es. Die Nürnberger NS-Rassengesetze wollten die Welt , judenrein" machen. Man tötete sie, nur weil sie Juden waren. Und all das geschah vor nur 56 Jahren. Aufgrund des Holocaust verloren viele ihren Glauben an Gott, aber viele fanden den Glauben, weil sie überlebt haben. Andere fragen sich, warum Gott uns als Sein Volk auserwählt hat, denn es brachte ihm bisher so viel Leid und Not. Sollen wir heute den Deutschen vergeben? Solche Diskussionen, begleitet von Schwarzweiß-Dokumentarfilmen, werden am Jom HaSchoa in den israelischen Fernsehsendern gezeigt. Dazu werden der Jugend Zeugenaussagen von Holocaust-Überlebenden vorgeführt. Familien, deren Angehörige im Holocaust ermordet worden sind, zünden an diesem Tag eine Kerze an, das „Ewige Licht". Abends findet in Jad VaSchem eine staatliche Gedenkfeier statt. Diesjähriger Jom-HaSchoa-Leitsatz: „Von Verfolgung zum Massenmord (1941)".

Von Trauer zu Trauer

Am 25. April, sechs Tage später, trauert Israel um die vielen Soldaten, die seit dem Unabhängigkeitskrieg Ende 1947 in fünf Existenzkriegen und durch Terror umkamen. Am diesjährigen Jom HaSikkaron wird man über 19.250 Tote zählen, gemeinsam mit den 75 Terroropfern der Al-Aksa-Intifada. In fast jeder Familie in Israel ist der Tod eines Familienangehörigen zu beklagen, wenn nicht durch den Holocaust, dann durch Krieg oder Terror in Israel.

Von Trauer zu ]ubel

Während des Tages gedenkt der Israeli noch der Gefallenen und legt Kränze an Denkmälern und Gräbern nieder, doch sobald die Sonne untergeht, beginnen in ganz Israel die Unabhängigkeitsfei-em — zum 53. Jom HaAtzma'uth. Der rapide Wechsel vom Schmerz zur Freude ist für manche zu drastisch. Am Herziberg nahe dem Grab des Visionärs des Judenstaates Theodor Herzi erlebt man eine fahnenreiche Militärparade, auf der die Wappen der zwölf Stämme Israels vorgeführt werden. Die mit blau-weißen Israelfahnen geschmückten Straßen füllen sich abends mit tanzenden Menschen: Trotz allem, das Volkisrael lebt—Am Israel chai !

Aus den „trockenen Gebeinen" und der Asche des Holocaust wurde ein selbständiger Staat - Eretz Israel. Wie wir sehen, hat Gott Sein Volk nicht verlassen. michael schneider, nai

 

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